Erneuerbare Energien oder auch regenerative Energien sind jene Energieträger, die unbegrenzte Ressourcen haben. Sie wachsen nach, ihre Quellen versiegen nie. Sie verursachen keine oder nur äußerst geringe CO2-Emissionen, sind also äußerst schonend für unsere Umwelt.
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
Seit dem 1. Januar 2009 gibt es das EEWärme-Gesetz. Es soll den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu verringern. Das Gesetz verpflichtet Eigentümer neuer Häuser, – alle Immobilien, die nach dem 31.12.2008 gebaut wurden – ihren Wärmeenergiebedarf zumindest anteilig mit regenerativen Energien zu decken.
Für ältere Häuser gilt diese Pflicht nicht, allerdings kann es sich auch hier lohnen, freiwillig über den Einsatz regenerativer Energien nachzudenken. Für das Klima und evtl. auch für das Portemonnaie des Eigentümers. Zwar kann man nicht pauschal behaupten, dass man durch den Einsatz erneuerbarer Energien Geld spart – dazu müsste man wissen, wie viel Energie durch Sonne, Erdwärme oder Wind konkret erzeugt wird und wieviel des Eigenbedarfs dadurch gedeckt wird. Außerdem sind regenerative Heizsysteme in der Anschaffung teurer als eine klassische Gas- oder Ölheizung. Allerdings wird eine solche Investition staatlich gefördert. Langfristig kann es sich lohnen in ein regeneratives Heizsystem zu investieren. Denn die erneuerbaren Energien sind deutlich preisstabiler als Gas oder Öl. Umweltwärme, Biomasse oder Sonnenenergie sind schließlich einfach vorhanden und müssen nicht erst importiert werden. Außerdem müssen wir nicht befürchten, dass sie knapp und deshalb teurer werden. Fakt ist auf jeden Fall, wer sehr viel Energie verbraucht, für den lohnt sich regenerative Energie am ehesten.
Welche Arten von erneuerbaren Energien gibt es?
Erneuerbare Energien gibt es viele. Wir haben die vier wichtigsten Arten ein mal unter die Lupe genommen und für Wohnungs- und Hausbesitzer analysiert.
Die wichtigsten Arten erneuerbarer Energien sind
- Solarenergie
- Erdwärme
- Windenergie
- Biomasse
Solarenergie – mit Photovoltaik die Kraft der Sonne nutzen
Mittlerweile sieht man sie häufig: Hausdächer mit Sonnenkollektoren. Immer mehr Immobilienbesitzer entscheiden sich für die Nutzung der Sonnenenergie. Bei einer so genannten Photovoltaik-Anlage wird Sonnenlicht mit Hilfe von Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt. Man kann fast jede bestehende Heizung um eine Solaranlage erweitern. Mit einer solchen Anlage lässt sich allein durch die Kraft der Sonne während der Sommermonate und je nach Sonnenscheindauer auch noch bis in den Herbst der Warmwasserbedarf vollständig abdecken. Wer auch mit Solarenergie heizen möchte, sollte das schon bei der Planung seiner Photovoltaik berücksichtigen. Denn in diesem Fall muss die gesamte Anlage deutlich größer konzipiert werden.
Wie auch immer Sie die Sonnenenergie nutzen möchten – das EEWärme-Gesetz schreibt vor – dass Sie pro Quadratmeter beheizter Fläche mindestens 0,04 qm Kollektorfläche benötigen. Bei 100 qm Wohnfläche benötigen Sie also 4 qm Sonnenkollektoren auf ihrem Dach, um mindestens 15 % der benötigten Wärmeenergie zu erzeugen.
Erdwärme – Wärme direkt aus der Natur
Für Erdwärme sollte man sich entscheiden, wenn man ein besonders gut gedämmtes Haus hat, das per se weniger Wärme benötigt. Wer Erdwärme zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung nutzen möchte, braucht eine Wärmepumpe. Beim Einsatz einer solchen Pumpe ist eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur wie bei Fußboden- oder Wandheizungen wichtig.
Wärmepumpen heizen Gebäude mit der Wärme, die im Boden, im Grundwasser oder in der Luft, auf jeden Fall in unmittelbarer Nähe des Hauses, gespeichert ist. Sie benötigen dafür Strom und dieser benötigte Anteil an Wärmepumpenstrom entscheidet über die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe. Es gibt drei Arten von Wärmepumpen
- die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie ist oft bei Sanierungen die erste Wahl. Gewinnt die Energie aus der Außenluft und dies auch noch bei hohen Minusgraden.
- die Sole-Wasser-Wärmepumpe. Sie gewinnt die Wärme aus der Erde zum Heizen und Erzeugen von Warmwasser. Im Sommer kann die Kälte aus der Erde auch zum Kühlen genutzt werden.
- die Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Sie holt die Wärme für Warmwasser und Heizung aus einem Grundwasserbrunnen.
Das EEWärme-Gesetz schreibt bei solchen Heizanlagen vor, dass sie 50 % des gesamten Verbrauchs erzeugen müssen.
Windenergie – eher selten im Privatgebrauch
Riesige Windräder sind überall in Deutschland aus dem Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken. Große Windkraftanlagen erzeugen landauf, landab Strom. Und die Bedeutung der Windkraft wächst: Weltweit steigt die durch Windenergie erzeugte Leistung jährlich um ca. 20 %. Damit ist Windkraft eine sehr bedeutende Art der erneuerbaren Energien. Allerdings eher selten im privaten Bereich. Oder sehen Sie häufig Windräder in Gärten? Dennoch ist eine kleine Windanlage eine Möglichkeit, um Strom zu erzeugen und diese Energie direkt im Heimstromnetz zu nutzen oder sein Wasser damit zu erwärmen. Ein Zuviel an Energie kann in einer Batterie gespeichert werden.
Biomasse – Heizen mit Holz
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Und Holzabfall fällt zudem in der Industrie ständig an. Warum also nicht diesen Rohstoff zur Energiegewinnung nutzen? Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich deshalb sogenannte Pelletheizungen. Sie erzeugen Energie, indem sie Biomasse in Form von Restholz, gepresst zu Pellets, verbrennen. Mit einer solchen Heizung als zentralem Heizsystem können Sie den gesamten Wärmeenergiebedarf Ihres Hauses decken. Nachteil: Sie brauchen für die Lagerung der Pellets ausreichenden Lagerraum.
Ohne erneuerbare Energien dem Gesetz entsprechen
Sie wollen als Immobilienbesitzer auf erneuerbare Energien verzichten? Auch das ist möglich, aber dann müssen Sie zwingend die Energieeffizienz Ihres Hauses auf andere Weise optimieren. Entweder sie nutzen eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage oder aber Sie dämmen Ihr Haus so gut, dass sein Energiebedarf mindestens 15 % unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten liegt. Zufrieden ist der Gesetzgeber auch dann, wenn Sie ein Nah- oder Fernwärmenetz nutzen, das seinerseits wenigstens teilweise mit erneuerbaren Energien oder mit einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage betrieben wird.
Welche Energieart für welches Haus?
Wenn Sie sich entscheiden, Ihre Energieversorgung zu optimieren oder zu erneuern und natürlich vor dem Einbau einer ganz neuen Anlage, sollten Sie sich unbedingt umfassend informieren. Idealerweise fragen Sie nicht nur Ihren Heizungsinstallateur, der möglicherweise Verträge mit bestimmten Zulieferern hat, sondern auch einen unabhängigen Experten, der Sie herstellerunabhängig allein mit Ihren Möglichkeiten im Blick berät. Wichtig auch immer: der Standort Ihrer Immobilie. Für ein Haus am Meer könnte bei aller Seltenheit in privaten Gärten vielleicht doch eine kleine Windanlage die richtige Wahl sein. Und dort, wo sehr viel Sonne scheint, gehören die Sonnenkollektoren aufs Dach.
Vielleicht empfehlen Ihnen Ihre Berater auch eine Kombination verschiedener Möglichkeiten, denn nicht immer ist eine Energieart allein ausreichend oder sinnvoll.
So werden Solaranlagen eigentlich fast immer mit einer herkömmlichen Heizungsanlage kombiniert. Wenn Sie sich hier für eine Holzheizung entscheiden, decken Sie Ihren Energiebedarf vollständig mit erneuerbaren Energien. Kombinierbar ist Solarstrom auch mit einer Wärmepumpe. Das ist zudem günstiger, denn der eigene Strom vom Dach kostet weniger als der vom regionalen Anbieter.